„Schifffahrt auf dem Bodensee soll bis 2040 klimaneutral sein“, schlussfolgert Bayerns Europaminister Beißwenger, MdL, am 1. Dezember 2023 auf der IBK-Regierungschefkonferenz in der Münchner Residenz. Damit setzten er und die anderen Teilnehmenden ein klares Zeichen für eine klimaneutrale Bodenseeschifffahrt. Auf der Konferenz traten die zehn Mitgliedsländer der Internationalen Bodensee-Konferenz (IBK) zusammen, um über die Zukunft der Bodenseeregion zu sprechen.
Wie in jedem Jahr wurde auf der Konferenz das symbolische IBK-Steuerrad weitergegeben, diesmal durch Bayerns Europaminister Eric Beißwenger, MdL, an den Schweizer Kanton Appenzell Innerrhoden. Der Innerrhoder Landammann Roland Inauen übernimmt nun das Steuer und will fortsetzen, was der Freistaat Bayern in seinem Vorsitzjahr 2023 auf den Weg gebracht hat. Inhaltlich möchte Appenzell Innerrhoden in seinem Vorsitzjahr die Umsetzung der gemeinsam aufgegleisten Vorhaben zur nachhaltigen Mobilität weiter vorantreiben und hat ein arbeitsreiches Jahr angekündigt: „Wir sind dem Freistaat Bayern dankbar, dass wir mit der Studie zur klimaneutralen Schifffahrt nun konkrete Zahlen als Entscheidungsgrundlage für weitere Maßnahmen vorliegen haben“, so Inauen. „Wir wollen in unserem Vorsitzjahr weiter intensiv daran arbeiten, dass in naher Zukunft eine Verkehrswende um den Bodensee und auf ihm eingeleitet wird.“
Klimaneutrale Schifffahrt auf dem Bodensee
Dass die Bodenseeschifffahrt klimaneutral werden soll, ist schon lange klar: Schon auf dem Gipfeltreffen im Jahr 2022 wurde der Beschluss gefasst. Doch dieses Jahr wurde ein konkretes Datum festgelegt: Bis 2040 sollen die angestrebten Ziele umgesetzt werden. Damit steht die Transformation nun unmittelbar bevor.
Als Grundlage für weitere Entscheidungen dient eine Machbarkeitsstudie, die extra zu diesem Zweck in Auftrag gegeben wurde und am 1. Dezember 2023 auf dem Treffen der Internationalen Bodensee-Konferenz (IBK) vorgestellt wurde. Werner Tillmetz und sein Team zeigen in der Studie den Ist-Zustand anhand von konkreten Zahlen auf. So analysierten sie den Kraftstoffverbrauch verschiedener Schiffstypen. 13 800 leistungsstarke Motorboote, die ganzjährig betriebenen Fähren sowie die saisonal fahrenden Fahrgastschiffe verursachen zusammen 90 Prozent der durch die Bodenseeschifffahrt entstehenden 52 000 Tonnen Kohlenstoffdioxid im Jahr. Aus diesen Zahlen analysierte das Team konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der Verkehrswende auf dem Bodensee.
„In der Studie wird deutlich, dass unter Beibehaltung der heutigen Fahrprofile, also betreffend Geschwindigkeit und Entfernungen, die Klimaneutralität für die meisten Boote langfristig vorwiegend mit flüssigen, CO2-neutralen Kraftstoffen, bevorzugt E-Methanol, erreichbar ist“, erklärt Bayerns Europaminister Beißwenger. „Dies kann auch die Lösung für die Umrüstung der Bestandsflotte sein, die wirklich eminent wichtig ist. Ziel muss es sein, bis 2040 eine klimaneutrale Schifffahrt auf dem Bodensee zu haben.“
Nachdem seit Juli 2022 das erste E-Passagierschiff auf dem Bodensee in Betrieb ist, sollen eineige Maßnahmen sogar schon früher umgesetzt werden: Die Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) in Konstanz wollen ihre Flotte schon bis 2035 auf klimafreundlichere Antriebe umstellen.
Alle zehn IBK-Regierungschefs und -vertreter bekannten sich bei der 44. Regierungschefkonferenz nach der Vorstellung der Machbarkeitsstudie „Klimaneutrale Schifffahrt auf dem Bodensee“, die im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums von Prof. Dr. Werner Tillmetz erstellt wurde, zur klimaneutralen Verkehrszukunft auf dem Bodensee. Sie sprachen sich dafür aus, dass die Transformation hin zu einer ökologischen Mobilität möglichst schnell gelingen soll.
Bayern zieht positive Bilanz für 2023
Bayerns Europaminister Eric Beißwenger blickt zufrieden auf das Vorsitzjahr zurück: „Trotz vieler schwieriger Themen ist es unter dem bayerischen Vorsitz gelungen, neue Impulse in der IBK zu setzen. Vor allem im Bereich klimaneutrale Mobilität rund um und auf dem Bodensee sind wir einen großen Schritt vorangekommen. Als großen Erfolg sehe ich auch den kraftvollen Auftritt der IBK im Juni in Brüssel, um die Anliegen der Bodenseeregion auch in Europas Hauptstadt zu platzieren.“
Impressionen von der Konferenz
Internationale Bodensee-Konferenz
Die Internationale Bodensee-Konferenz (IBK) ist die gemeinsame Plattform der Regierungen der Länder und Kantone Baden-Württemberg, Schaffhausen, Zürich, Thurgau, St.Gallen, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, Fürstentum Liechtenstein, Vorarlberg und Bayern. Ziel der IBK ist es, die Bodenseeregion als attraktiven Lebens-, Natur-, Kultur- und Wirtschaftsraum zu erhalten und zu fördern und die regionale Zusammengehörigkeit zu stärken. Sie bildet den Kern eines breit gefächerten Netzwerkes der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der Bodenseeregion. Weitere Informationen unter www.bodenseekonferenz.org.